Co-Working-Spaces wollen Begegnungsstätten und Innovationsräume sein. Und was erwartest Du von ihnen?
Im Dezember 2012 begann ich mein Dasein als Freelancerin an einem bequemen, alleine stehenden Holzschreibtisch. Ich genoss die mit der Selbstständigkeit einhergehende Entgiftungskur – keine hermetisch verriegelten Bürotürme, keine Spülmaschinendramen, kein Bullshit-Bingo. Aber mir fehlten persönliche Gespräche mit Kolleg:innen. Zufällige Begegnungen, die ungeahnte Möglichkeiten eröffnen. Gelegenheiten, etwas von anderen zu lernen.
Deshalb begab ich mich schnellstens an einen der wenigen Orte in der Stadt, die Co-Working-Möglichkeiten versprachen. Ich setzte mich morgens an einen Kunststofftisch vom Fließband, um den acht leere Stühle standen. In der Kaffeeecke begegnete ich ein paar Anzugträgern, die im Gebäude ein Meeting abhielten und mich weitgehend ignorierten. Mehr passierte nicht. Das war er. Mein erster Tag in einem Co-Working-Space, der in Wirklichkeit nur eine Vermietungsgesellschaft für Büro- und Besprechungsräume war.
Die Digitale Transformation gab der Co-Working-Bewegung einen Schubs und globale Anbieter eroberten den Markt
Die Jahre vergingen; im Zuge der digitalen Transformation veränderten sich die Anforderungen an Arbeitsplätze. Allmählich fanden Organisationen mehr oder weniger freiwillig Gefallen daran, neue Möglichkeiten auszuprobieren. Heute gelten Co-Working-Spaces als Kooperationshorte und Innovationshubs. Start-ups mieten sich ein, bevor sie erwachsen werden. Soloselbstständige weiten ihr Netzwerk aus. Konzerne lassen ihre Mitarbeitenden frische Luft schnuppern.
WeWork aus den USA, mindspace aus Israel oder Spaces aus den Niederlanden beherrschen längst als globale Anbieter den Markt. Neben einer zentralen Lage, einer trendigen Einrichtung und (Du ahnst es) Tischfußball zählt Communitymanagement zu den Must-haves: schließlich soll ein Austausch unter den einzelnen Parteien stattfinden. Sonst könnte man ja im eigenen Büro oder bei Regus aus dem Fenster starren.
Die Co-Working-Ketten bieten auf den ersten Blick Austauschbares. Trotz der zunehmenden Bedeutung von Vielfalt innerhalb der Arbeitswelt geben sich diese Platzhirsche zudem nicht übertrieben inklusiv. Manche stellen zwar einen abschließbaren Fahrradkeller samt Dusche zur Verfügung. Doch der einzige Co-Working-Space in Frankfurt, der Kinderbetreuung anbot, agierte unabhängig. Bedauernswerterweise existiert er nicht mehr. Denn dort begegnete ich Sarah und nach einer recht kurzen Kennenlernphase, in der Schokokekse und Dalmatiner eine elementare Rolle spielten, starteten wir das Projekt „freelancers & friends“.
Hilf uns, den idealen Co-Working-Space in Frankfurt und Offenbach zu finden
Schon vor fast zwei Jahren wollten wir die Co-Working-Spaces in Frankfurt und Offenbach erkunden. Allerdings warfen uns die Umstände eine Ladung Viren in den Weg. Obwohl diese uns immer noch im Alltag einschränken, wollen wir unser Projekt jetzt endlich starten. Und zwar mit der Frage: Nach welchen Kriterien beurteilst Du einen Co-Working-Space?
Gibt es noch einen Drucker? Komme ich jederzeit rein? Darf ich den Space als meine Firmenadresse angeben? Isst irgendjemand mit mir zu Mittag? Wie flexibel kann ich Meetingräume nutzen? Was kostet mich das Ganze? Lässt sich das Fenster öffnen? Befinden sich Cafés und Restaurants in der Nähe? Gibt es eine Dependance in London, die ich im Rahmen meiner Mitgliedschaft nutzen kann? Sind Freelancer:innen überhaupt willkommen?
Wir wollen wissen, was Dir wichtig ist. Anschließend, wenn die Bedingungen es zulassen, gehen wir raus und prüfen nach den Kriterien, die die meisten Stimmen erhalten – und unseren eigenen.
Bist Du dabei? Dann beantworte unseren kurzen Fragebogen.
Wir freuen uns auf ein weiteres Abenteuer mit Dir!