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Co-Working

Co-Working im K-1 BusinessClub Main Tower

By 21. März 2023No Comments
Main Tower von unten, Baumäste, Teil eines klassizistischen Gebäudes

Frühmorgendliche Leichtigkeit liegt in der knackigen Winterluft. Auf dem Weg zu unserem Frühstück mit Fiona Ruff und den weltbesten Gästen bade ich in der Sonne. Als mein Fahrrad in die Neue Mainzer Straße hineinsteuert, findet es sich zwischen der Stoßstange eines maximal protzigen Minis und dem Kuhfänger eines SUVs wieder.

Neue Mainzer Straße, Autos, Japan Center, Fahrräder auf dem Bürgersteig, Roller

Während ich das Schloss anbringe, spricht mich aus einem der aneinanderklebenden, ungeduldig knurrenden Autos die Mutter der Drachen – Sprengerin der Ketten (usw.) an: „What number is this?“. „52“ sage ich überraschend untertänig und schaue mich um.

Klassizistische Bollwerke, brutale Glasplattenbauten, das Japan Center – der Eingang des Main Towers liegt im Schatten von Hochhäusern. Durch die Arkaden weht ein kalter Wind. Diese Straße hatte den Begriff „Mainhattan“ mitgeprägt. Viele Frankfurter:innen kommen gelegentlich mit Gästen zum Main Tower, um im 53. Stockwerk fein zu dinieren oder Selfies auf der höchsten Aussichtsplattform der Stadt zu knipsen.

Ich laufe in die Eingangshalle. Sie gleicht dem Hauptschiff eines Tempels, in dem Menschen in mehr oder weniger teuren Anzügen und Kostümen die Messdiener:innen spielen. Die Namen, die hier den Kapitalismus zelebrieren, heißen Helaba, Cleary Gottlieb Steen & Hamilton, Sullivan & Cromwell oder Robert Walters. Und natürlich K-1 BusinessClub.

Bevor Sarah, Fiona und ich irgendwohin dürfen, checken wir via QR-Code ein. Marc Tillmanns, Gründer des K-1 BusinessClubs, hatte uns zuvor Tickets zukommen lassen. Die 37. Etage erreichen wir zusammen mit Sean, der uns an dem Tag tatkräftig unterstützt, mithilfe von zwei verschiedenen Aufzügen. Die Ohren gehen zu, der Mund auf. An den letzten Aufenthalt in einem Wolkenkratzer erinnern wir uns nicht mehr; Schuld trägt die Corona-Amnesie.

Der Main Tower ist der neueste Standort des K-1 BusinessClubs. Das lokale und unabhängige, von Marc aufgebaute Unternehmen unterhält zwei weitere Co-Working-Spaces, einen im Ostend und einen an der Hauptwache.

Die Rezeption wartet mit einem Empfangstisch, Licht und Platz auf. Noch hängen keine Bilder an den Wänden. Aber die braucht es bei der Aussicht auch gar nicht. Wer von Fenster zu Fenster läuft, hat schließlich ganz Frankfurt zu seinen Füßen. Viel Herz steckt allemal jetzt schon drinnen und wegen der Pandemie auch ein wenig Blut.

Ausblick auf zwei im Neubau befindliche Wolkenkratzer, dahinter Frankfurt, in weiter Ferne Europäische Zentralbank
Ausblick aus dem K-1 im Main Tower auf Eschenheimer Turm, Börse und zahlreiche andere Gebäude

Mieter:innen treffen sich bei regelmäßigen internen Veranstaltungen und kommen sich in den kleinen Küchen näher. Yogi Tee, Kaffee und Milch in Bioqualität sowie Wasser sind für sie inklusive. Was niemand sieht, aber allen zugutekommt: durch die Leitungen fließt Ökostrom von Polarstern.

In dieser Toplage arbeiten Unternehmensberater:innen, IT-Expert:innen und Menschen, die etwas von Mergers and Acquisition verstehen. Die monatliche Investition ab 599 Euro zieht vielleicht keine Sparfüchse an. Mieter:innen können indessen erwarten, dass Marc ihren Inspirationen folgt und ihre Arbeitsplätze individuell ausstattet, zum Beispiel mit einem dieser bereits genutzten Sitzsäcke, in denen es sich bequem über die Zukunft nachdenken lässt.

Außerhalb der Main Tower-Kathedrale breitet sich der Duft von Ramen, Bowls und Sandwiches aus. Ein Spaziergang unter den alten Kastanien, Eichen und Robinien in der Taunusanlage erfrischt den Verstand.

Doch Marc lädt uns in die hauseigene Kantine ein, wo wir ein mildes Curry verspeisen. Auf derselben Etage besuchen wir einen Kiosk mit subventionierten Barista-Kaffeespezialitäten, um den herum, wie in einem ganz gewöhnlichen, allerdings überdimensionierten Café jede Menge Tische stehen. Wir stellen uns vor, im Alltag hat irgendjemand aus irgendeinem anderen Stockwerk bestimmt immer Lust auf einen Plausch.

Die weltmännische Nachbarschaft einerseits, der unkomplizierte und pragmatische Umgang innerhalb des BusinessClubs andererseits. Die Gegensätze gefallen uns. Auch wenn es – noch – keinen ausgewiesenen Platz für Tagestourist:innen mit Laptop gibt. Dafür locken flexible Verträge ab einem Monat Mietzeit und besondere Konditionen bei PRIME TIME Fitness.

Unsere Frühstücksgäste sind von Deutschlands höchstem Co-Working-Space sehr angetan. Als Event-Location verwandelt er uns in kleine Kinder, die aufgeregt mit ihren Nasen an der Scheibe kleben. Und obwohl Marc diesmal seine E-Gitarre vor uns versteckt, bleibt er ein stets aufmerksamer und großzügiger Gastgeber.

Banenen, Mandarinen, Brötchen auf einem Tisch im K-1 BusinessClub Main Tower, im Hintergrund Hochhäuser

Auf dem Nachhauseweg finde ich, heimlich denkend, dass er dafür verantwortlich zeichnet, prompt eine Überraschung: „Support Feminism“ steht da in Lila auf einen Betonblock gekritzelt – eine Aufforderung, die perfekt zu unserer Veranstaltung passt.

inhabergeführt

Nachhaltigkeit im Blick

zentrale Lage

Haben wir einen Aspekt übersehen?

Dann erzähl uns, was Dir beim Co-Working wichtig ist, damit wir beim nächsten Mal darauf achten.

Subjektive Notizen

 

„Über den Wolken und unter wohlklingenden Namen“ könnte das Motto für diesen Businessclass-Co-Working-Space sein. Er eignet sich bestens für alle, die Großes vorhaben. Wir besuchen Marc sehr gerne wieder – oder Dich an Deinem neuen Schreibtisch!

Netzwerken

Ob ein K-1-Get-together oder eine zwanglose Unterhaltung in der Kantine: es gibt viel Raum für zufällige Gespräche.

Events

Auch wenn die Gefahr besteht, dass sich die Gäste von der Aussicht ablenken lassen, empfiehlt sich der Main Tower als Veranstaltungsort.

Weitsicht

Wo will Frankfurt hin? Aus dem 37. Stockwerk sieht man, wie jeder Winkel der Stadt neu interpretiert wird.